Gewerkschafterinnen fordern bessere Bezahlung für Frauen

Frauen sind häufig unterbezahlt, verrichten ihre Arbeit unter widrigen Bedingungen und finden dafür zu selten Anerkennung – darauf haben die Gewerkschaftsfrauen von ÖGB, vida und PRO-GE heute aufmerksam gemacht.

Die Gewerkschafterinnen plädieren für eine Erhöhung des kollektivvertraglichen Mindestlohns sowie einen Ausbau der Kinderbetreuung. Außerdem müsse im Lichte zunehmender Jobunsicherheiten das Arbeitslosengeld aufgestockt werden.

Arbeiterinnen seien für den österreichischen Arbeitsmarkt eine „wesentliche“, in diesem Land aber auch eine „vergessene“ Gruppe, beklagte ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann bei einem Pressetermin.

Pandemie verstärkte Problematik

Die vielschichtige Problematik, aber auch die Bedeutung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt habe sich besonders stark in der CoV-Pandemie gezeigt. So seien laut Statistiken 44,8 Prozent der Frauen länger als sechs Monate in Kurzarbeit gewesen, bei Männern waren es laut Schumann nur 23,9 Prozent.

Für erwerbstätige Frauen hätten sich daraus – bei ohnehin häufig schon prekären Verhältnissen – weitere Einkommenseinbußen ergeben. Die aktuelle Teuerung heize diese Problematik zusätzlich an, sagte Schumann. Seitens der politisch Verantwortlichen müsse daher rasch gehandelt und der kollektivvertragliche Bruttomindestlohn für Frauen auf 1.700 Euro erhöht werden, forderte die Gewerkschafterin.

„Bezahlung reicht meist nicht aus“

In ein ähnliches Horn stieß die stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE und PRO-GE-Bundesfrauenvorsitzende Klaudia Frieben. Vor allem im Produktionssektor komme Frauen eine systemrelevante Rolle zu. Um Frauen langfristig Perspektiven zu bieten, brauche es daher eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf eine Nettoersatzrate von 70 Prozent, so Frieben.