Russische „Militärdelfine“ im Schwarzen Meer

Laut Recherchen des US Naval Institute (USNI), eines traditionellen Militärvereins, hat Russland im strategisch wichtigen Schwarzmeer-Hafen Sewastopol vom Militär trainierte Delfine stationiert. USNI beruft sich dabei auf Satellitenaufnahmen, auf denen zwei Delfinkäfige zu sehen seien, wie der „Guardian“ berichtet.

Die Delfine seien bereits zu Kriegsbeginn nach Sewastopol gebracht worden, das sich auf der 2014 von Russland besetzten Krim befindet. Russland trainiert seit langem Delfine für militärische Zwecke. Die Meeressäugetiere werden vor allem zum Finden von Objekten, etwa Seeminen, und zur Abschreckung feindlicher Taucher eingesetzt.

Delfine der Ukraine „annektiert“

Die Schiffe in dem Hafen an der Südspitze der Halbinsel Krim befinden sich zwar außerhalb der Reichweite ukrainischer Raketen, Unterwasserangriffe seien aber nicht ausgeschlossen. Der ukrainische Beschuss und das anschließende Sinken des russischen Kriegsschiffes „Moskwa“ war einer der größten militärischen Einzelerfolge Kiews gegen Russland bisher.

Die Ukraine hatte das sowjetische Delfinprogramm erst 2012 in Sewastopol wiederaufgenommen. Dort fielen die Tiere nur zwei Jahre später beim russischen Überfall auf die Krim in die Hände der Russen. Laut „Guardian“ zeigten Satellitenbilder von 2018, dass Russland Delfine auch im Syrien-Krieg in seiner Mittelmeer-Basis Tartus einsetzte.

Im Kalten Krieg trainierten UdSSR wie USA Delfine, deren ausgezeichnete Echoortung es erlaubt, mit Hilfe der Tiere etwa Seeminen aufzuspüren. Die USA haben seit dem Vietnam-Krieg zahlreiche Delfine und Seelöwen trainiert und Millionen dafür ausgegeben. In bestimmten Situationen sollen sie weiter technischen Geräten überlegen sein.