Kassenärzte: Wiener ÖVP warnt vor Engpass und fordert „Revolution“

Die Wiener ÖVP hat heute vor einem Versorgungsengpass in Sachen Kassenärzte gewarnt. Deren Zahl nehme immer mehr ab, zugleich gebe es immer mehr Wahlärzte, kritisierten Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer und Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec heute in einer Pressekonferenz. Um den Trend zu stoppen, müssten Stadt, Ärztekammer und Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gemeinsam aktiv werden, forderten sie.

Die ÖGK müsse etwa das System der Honorierung überdenken. „Eigentlich ist dort eine Revolution fällig“, befand Korosec. Die Volkspartei urgierte nicht nur eine Erhöhung der Abgeltungen, sondern auch einen neuen Modus. Es würde etwa die Zeit, die Ärzte für Gespräche aufwenden, derzeit nicht honoriert. Das veraltete System solle dahingehend geändert werden, dass es statt der Verrechnung einzelner Untersuchungen künftig Pauschalabgeltungen gibt, sagte Mahrer.

Zudem sollten die Primärversorgungszentren ausgebaut werden. Dass das von der rot-pinken Stadtregierung formulierte Ziel von 36 derartiger Einrichtungen bis 2025 umgesetzt wird, wird eher bezweifelt. Derzeit gebe es nur sechs Primärversorgungszentren, gibt man zu bedenken. Ein Problem sei, dass ÖGK und Ärztekammer hier nicht wirklich an einem Strang ziehen würden, konstatierte die Volkspartei.