Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern hält an

Im besetzten Westjordanland hält die Gewalt zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern an. Gestern Abend erschossen Angreifer einen Wachmann am Eingang einer israelischen Siedlung, israelische Soldaten töteten bei einem nächtlichen Einsatz einen jungen Palästinenser. Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern haben sich zuletzt erheblich verschärft.

Mehrere Tote

In der israelischen Siedlung Ariel mitten im Westjordanland hätten zwei Terroristen das Feuer auf den Wachmann eröffnet und seien dann mit einem Auto geflüchtet, teilte die israelische Armee mit. Nach Angaben der Rettungskräfte erlag der Mann seinen Verletzungen. Die Armee leitete eine Fahndung nach den Tätern ein.

Der Sprecher der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas, Hasem Kassem, bezeichnete die Attacke als „heroische Operation zum Abschluss des heiligen Monats Ramadan“. Sie sei Teil „der Antwort unseres Volkes auf die Angriffe auf die Al-Aksa-Moschee“. An der Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg war es zuletzt mehrfach zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen.

Bei einem Einsatz israelischer Soldaten in der nahe Ariel gelegenen Ortschaft Assun wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums unterdessen ein Palästinenser erschossen. Der junge Mann sei in die Brust getroffen worden. Ob dieser Vorfall in Verbindung mit der Fahndung nach den beiden Tätern in Ariel stand, blieb zunächst unklar.

Über 40 Verletzte

Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern hatten sich zuletzt erheblich verschärft. Gestern waren bei erneuten Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei in Ostjerusalem 42 Menschen verletzt worden, wie der palästinensische Rote Halbmond mitteilte.