Gewalt in Ecuador: Ausnahmezustand in drei Provinzen

Ecuadors Präsident Guillermo Lasso hat wegen der zunehmenden Gewalt den Ausnahmezustand in drei Provinzen des südamerikanischen Landes ausgerufen. Die Maßnahme gilt seit heute für die Provinzen Guayas, Manabi und Esmeraldas, wie Lasso auf Twitter schrieb.

Ein Soldat mit Maske mit Totenkopfsujet patrolliert in Cerro Las Cabras (Ecuador)
APA/AFP/Marcos Pin

„Umfassende, koordinierte Aktion“ angekündigt

Er kündigte eine „umfassende, koordinierte Aktion“ zwischen der Polizei und den Streitkräften mit insgesamt 9.000 Sicherheitskräften in den drei Provinzen an. Zudem gelte in einigen Gemeinden der Küstenregion für 60 Tage eine Ausgangssperre von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr.

„Die Ankündigung kommt in einem schwierigen Moment für diese Provinzen, besonders in Guayas“, schrieb die ecuadorianische Zeitung „El Universo“. Dort habe es in den vergangenen Tagen Explosionen außerhalb des Gefängnisses und Bombendrohungen in Justizgebäuden gegeben.

In einem Gefängnis in der Nähe der Hafenstadt Guayaquil waren bei blutigen Bandenkämpfen im September 118 Menschen ums Leben gekommen. Es war das bisher schwerste Massaker im ecuadorianischen Strafvollzug. Präsident Lasso verhängte damals für 60 Tage den Ausnahmezustand über den Strafvollzug im ganzen Land.

Die Gefängnisse in Ecuador sind wie auch andernorts in Lateinamerika überfüllt. Viele Strafanstalten werden von Gangs kontrolliert. Zahlreiche inhaftierte Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus dem Gefängnis heraus. „Der Feind ist der Drogenhandel“, sagte der Gouverneur der Provinz Guayas, Pablo Arosemena.