Erneut Bombenanschlag in Kabul

Bei einer zweiten Bombenexplosion innerhalb von zwei Tagen in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist mindestens eine Person getötet worden. „Eine Frau wurde getötet, und drei weitere Personen wurden verletzt“, sagte Khalid Zadran, ein Sprecher des Kommandanten von Kabul, gegenüber Reuters. Die Bombe sei in einem Kleinbus explodiert, berichteten Augenzeugen.

Der Anschlag reiht sich in eine Serie von Attacken ein. Zuletzt explodierte am Freitag in einer Moschee eine Bombe und tötete zehn Menschen. Bei der Attacke auf die Chalifa-Sahib-Moschee waren nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen getötet und rund 30 weitere verletzt worden.

Hunderte Menschen auf Gelände

Laut Augenzeugenberichten hielten sich während der Explosion Hunderte Menschen auf dem Moschee-Gelände auf. Der Anschlag richtete sich offenbar gegen Angehörige der religiösen Sufi-Minderheit, die von extremistischen Gruppen wie der IS-Miliz als Ketzer betrachtet werden.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte am Samstag den Anschlag auf die Chalifa-Sahib-Moschee.

Reihe tödlicher Anschläge während Ramadan

In Afghanistan hat es seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine ganze Reihe tödlicher Anschläge gegeben. Zu einigen davon bekannte sich die IS-Miliz, die mit den seit August herrschenden Taliban verfeindet ist.

Erst am vergangenen Freitag waren bei einem Bombenangriff auf eine von Anhängern des Sufismus besuchte Moschee nördlich von Kundus mindestens 36 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Am Donnerstag vergangener Woche hatte ein Anschlag in Masar-i-Scharif eine schiitische Moschee getroffen, dabei starben mindestens zwölf Menschen.

In einem schiitischen Viertel in Kabul hatte davor eine Bombe in einer Schule für Buben sechs Menschen getötet.