Washington: „Terror-Truthahn“ nicht zu fassen

In der US-Hauptstadt Washington sorgt ein wilder Truthahn für Aufsehen. Das Tier attackiert immer wieder Läuferinnen und Läufer, Spaziergängerinnen und -gänger und Menschen auf Fahrrädern auf dem Riverwalk Trail, einer beliebten Naherholungszone am Anacostia River.

Wie das „Wall Street Journal“ („WSJ“) berichtet, mehren sich die Sichtungen des fast einen Meter großen, männlichen Tieres. Mehr als ein Dutzend Menschen hätten bereits gemeldet, von einem Truthahn attackiert worden zu sein, einige davon benötigten danach medizinische Versorgung und vorsorgliche Tetanusimpfungen, so die Zeitung.

„Es gibt einen Terror-Truthahn, der den Riverwalk Trail unsicher macht. Hätte ich die Videos nicht gesehen, würde ich glauben, es handle sich um eine urbane Legende“, so Dan Rauch von der Energie- und Umweltbehörde der Stadt gegenüber dem „WSJ“. Der Biologe ist Teil eines Teams, das damit beauftragt wurde, den gefiederten Angreifer zu fassen – bisher ohne Erfolg.

Joe Cashman, Parkwächter am Riverwalk Trail, sagte, der Truthahn sei ihm und seinen Kollegen im vergangenen Herbst erstmals aufgefallen. Seitdem häufen sich die Beschwerden. Seit Jänner warnen Schilder vor dem Tier.

Jäger boten Hilfe an

Laut Cashman hätten sich die Jäger quasi angestellt, um sich auf die Pirsch begeben zu dürfen – manch einer würde den Vogel gerne erlegen und in sein Backrohr schieben. Die Angebote seien jedoch abgelehnt worden: „Wir wollen ihn nicht töten“, so der Parkwächter.

Man verstehe, dass die Bevölkerung helfen wolle, warne aber auch davor, den Truthahn auf eigene Faust zu fangen. Das National Park Service versucht bereits seit Längerem, das Tier zu fangen, um es dann – weiter entfernt von der Stadt – wieder auszusetzen. Bisher blieben die Versuche ohne Erfolg.

Nachdem wilde Truthähne im vorigen Jahrhundert beinahe ausgestorben waren, hat sich die Population UAS-weit wieder erholt. Die meisten Kontakte zwischen den Vögeln und Menschen verlaufen harmlos. Aggressives Verhalten der Tiere wird vor allem in der Brutsaison zwischen März und Mai beobachtet.