Rund 250 Geflüchtete überqueren Ärmelkanal nach GB

Innerhalb von zwei Tagen haben sich rund 250 Geflüchtete auf kleinen Booten über den Ärmelkanal auf den Weg nach Großbritannien gemacht. Diese Zahlen teilte heute das britische Verteidigungsministerium mit. Zuvor hatte es – wohl wegen schwieriger Wetterbedingungen – eine Pause der Überquerungen gegeben.

Nach Zählungen der britischen Nachrichtenagentur haben damit in diesem Jahr bereits mindestens 6.947 Migrantinnen und Migranten den Ärmelkanal von Frankreich in Richtung Großbritannien überquert. Das sind mehr als dreimal so viele wie zu dieser Zeit im Vorjahr (rund 2.000) und sogar mehr als sechsmal so viele wie 2020, als bis Anfang Mai rund 1.000 Menschen ankamen.

Premier Boris Johnson und Innenministerin Priti Patel hatten versprochen, die Zuwanderung könne nach dem Brexit stärker kontrolliert werden. Wegen der steigenden Zahlen steht vor allem Patel in ihrer Konservativen Partei stark unter Druck.

Zur Abschreckung von Wirtschaftsflüchtlingen schloss Großbritannien ein Abkommen mit Ruanda. Männliche Geflüchtete sollen nach ihrer illegalen Ankunft im Vereinigten Königreich in das ostafrikanische Land geflogen werden und dort auf die Entscheidung über ihren Asylantrag warten. Die Opposition sowie Menschenrechtler kritisierten die Vereinbarung scharf.