Polen trotz Gaslieferstopps: „Sind auf sicherer Seite“

Polens Energieversorgung ist nach Angaben von Umweltministerin Anna Moskwa trotz des russischen Gaslieferstopps gesichert, da sich das Land rechtzeitig vorbereitet habe. „Wir sind vollständig auf der sicheren Seite“, sagte Moskwa am Rande eines Sondertreffens der EU-Energieminister heute in Brüssel.

Polens Gasspeicher seien zu fast 80 Prozent gefüllt und würden noch vor dem Herbst zu 100 Prozent voll sein. Das Land habe ein Flüssiggas-Terminal (LNG) und sei auch bei der Infrastruktur für Ölraffinerien bereit, vollständig von russischem Öl unabhängig zu sein. „Alle europäischen Länder können das Gleiche tun“, sagte sie.

Polen stehe vollständig hinter Energiesanktionen gegen Russland, sagte die Ministerin weiter. „Wir haben Kohle. Jetzt ist es Zeit für Öl und im zweiten Schritt Gas“, sagte Moskwa mit Blick auf Embargomaßnahmen. Die beste Option sei, alle fossilen Brennstoffe zusammen zu sanktionieren. Moskwa rief zudem die anderen EU-Länder dazu auf, sich nicht auf ein neues, von Putin gefordertes Zahlungsverfahren für Gaslieferungen in Rubel einzulassen.

Russland stoppte Lieferung

Russland hatte am vergangenen Mittwoch Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien gestoppt, nachdem die beiden EU-Länder das von Russland geforderte Zahlungssystem abgelehnt hatten. Grund ist laut dem russischen Konzern Gasprom, dass die Unternehmen PGNiG und Bulgargaz nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten. Sofia und Warschau betonten dagegen, ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt zu haben. Seit dem Lieferstopp beziehen die beiden Länder der EU-Kommission zufolge Gas aus Nachbarländern.