Bericht: Iran plant Hinrichtung von schwedischem Mediziner

Der Iran will einem Medienbericht zufolge einen schwedischen Mediziner wegen angeblicher Spionage für Israel hinrichten. Die Exekution von Ahmad-Resa J., der auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzt, soll laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Insa bis zum 21. Mai stattfinden. Von der Justiz gab es dazu offiziell zunächst keinen Kommentar. Der Iran und Israel sind miteinander verfeindet.

Der Katastrophenmediziner und Dozent war 2016 bei einem Besuch im Iran verhaftet worden, weil er für den israelischen Geheimdienst Mossad gearbeitet haben soll. Ein Revolutionsgericht verurteilte ihn deshalb zum Tode. Das Urteil wurde 2017 vom Obersten Gerichtshof bestätigt. Ein Jahr später erhielt J. die schwedische Staatsbürgerschaft. Er sitzt seit seiner Verhaftung im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.

Möglicher Zusammenhang mit Prozess in Schweden

Nach Einschätzung von Beobachtern in Teheran steht der Fall in Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren in Schweden gegen den Iraner Hamid N. Dem ehemaligen Justizbeamten wird vorgeworfen, an Massenhinrichtungen und Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. N. droht lebenslange Haft.

Das iranische Außenministerium bezeichnete das Verfahren gegen ihn als „politische Show“. Anfang der Woche wurde deshalb der schwedische Botschafter einbestellt.