Deutschland liefert Haubitzen an Ukraine

Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Dazu sei eine Übereinkunft erzielt worden, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht heute in Sliac in der Slowakei. Die Waffensysteme sollten aus einer laufenden Instandsetzung kommen und damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden.

Die SPD-Politikerin besuchte in dem an die Ukraine grenzenden Land deutsche Soldaten, die mit dem Flugabwehrsystem Patriot zur Verstärkung an die NATO-Ostflanke verlegt wurden.

Panzerhaubitze 2000
AP/Michael Sohn

Die Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug – und ähnelt damit einem Panzer. Der Bundestag hatte Ende März eine Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gefordert und dazu einen gemeinsamen Antrag von Union und den regierenden „Ampelparteien“ beschlossen.

Lambrecht hatte auch eine Lieferung von Flugabwehrpanzern Gepard in Aussicht gestellt, von denen der Hersteller KMW noch 50 Stück in den Beständen hat. Die Lieferung schwerer Waffen war lange umstritten.

„Kein Millimeter Fortschritt“ bei Panzern

Neuerliche Kritik an Deutschland kam vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk. Die Regierung habe bisher Waffen im Wert von knapp 190 Millionen Euro geliefert, das kleine Estland im Wert von über 200 Mio. Euro, sagte er heute im Deutschlandfunk.

Aus den USA seien Waffen für 3,5 Mrd. Euro gekommen. Er glaube, dass es in Berlin noch sehr viel Luft nach oben gebe und ein großer Handlungsbedarf bestehe, um der Ukraine im Überlebenskampf zu helfen.

In der Öffentlichkeit werde der Eindruck erweckt, dass die Deutschen alles Mögliche unternommen hätten, sagte der Diplomat. Dabei sei das oft nicht der Fall. Er verwies auf die Zusage der Lieferung von Gepard-Panzern. „Ich kann ihnen berichten, dass es keinen Millimeter Fortschritt gegeben hat, obwohl die deutsche Öffentlichkeit wahrscheinlich glaubt, dass diese Maschinen schon längst (…) an der Front sind.“ Es würden Informationen an die Öffentlichkeit weitergegeben, die nicht stimmen würden, sagte Melnyk.