Syngenta-Chef fordert wegen Nahrungskrise Abkehr von Bio

Der Chef des Schweizer Agrarkonzerns Syngenta – einer Tochter der China National Chemical Corporation – hat angesichts einer drohenden Nahrungskrise eine Abkehr vom Biolandbau gefordert. Reiche Länder stünden in der Pflicht, ihre Agrarproduktion zu erhöhen, um eine weltweite Hungerkrise zu verhindern, sagte Erik Fyrwald.

Die Erträge im Biolandbau könnten je nach Produkt um bis zu 50 Prozent geringer ausfallen, sagte der 62-jährige US-Manager des Basler Konzers im Interview mit der „NZZ am Sonntag“. „Die indirekte Folge ist, dass Menschen in Afrika hungern, weil wir immer mehr Bioprodukte essen.“

Der Biolandbau fördere den Landverbrauch, weil er größere Flächen benötige, sagte Fyrwald. Bio schade auch dem Klima, weil die Äcker in der Regel gepflügt würden, was den CO2-Ausstoß erhöhe.

Fyrwald plädierte für einen dritten Weg in der Landwirtschaft, also weder nur konventionell noch rein biologisch. Sein Konzept der regenerativen Landwirtschaft übernimmt vom Biolandbau die Fruchtfolge und setzt gleichzeitig auf gezielten Pestizideinsatz und Genom-Editierung, um die Erträge zu steigern.