77 Jahre Kriegsende: Ukrainer in Wien betonen Parallelen

Die ukrainische Community und Gastredner aus Österreich haben gestern Nachmittag bei einer Demonstration auf dem Wiener Schwarzenbergplatz an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 77 Jahren erinnert und im Einklang mit einer heute veröffentlichten Rede von Präsident Wolodymyr Selenskyj insbesondere auch Parallelen zum aktuellen Krieg in der Ukraine gezogen.

„Im Laufe des Zweiten Weltkriegs haben leider viele Österreicher im Rahmen der Wehrmacht und der SS-Verbände zahlreiche Kriegsverbrechen in der Ukraine begangen“, sagte der ehemalige tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg in einer für die Demonstration voraufzeichneten Rede. Heute habe man die Möglichkeit, diese Schuld der Väter und Großväter abzutragen, sagte er und plädierte für Großzügigkeit. Man solle der Ukraine und den Ukrainern helfen, wo das möglich sei, erklärte der Ex-Politiker.

Es falle ihm nicht leicht, die richtigen Worte zu finden, sagte der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez. Chymynez erinnerte mit Verweis auf Selenskyj daran, dass Russland am 24. Februar 2022 das Wort „Nie“ aus dem Slogan „Nie wieder!“ gelöscht habe. Die ukrainische Community wird auch morgen ihre Demonstration auf dem Schwarzenbergplatz fortsetzen. Dabei war der Ort mit dem sowjetischen Heldendenkmal in vergangenen Jahren am 9. Mai, dem sowjetischen Tag des Sieges, traditionell von der russischen Community für Gedenkveranstaltungen verwendet worden.