OPEC senkt erneut Konjunktur- und Ölverbrauchsprognosen

Wegen des Krieges Russlands gegen die Ukraine hat die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ihre Konjunktur- und Ölverbrauchsprognosen weiter gesenkt.

Die Weltwirtschaft sieht sie 2022 nur um 3,5 Prozent wachsen gegenüber 3,9 Prozent vor einem und 4,2 Prozent vor zwei Monaten. Die globale Ölnachfrage dürfte um 3,4 Mio. Barrel pro Tag steigen, so die OPEC heute. Vor einem Monat rechnete sie mit 3,7 Mio. Fass Plus am Tag, vor zwei mit 4,2 Mio. Fass pro Tag.

Die Weltölnachfrage erwartet die OPEC nun bei 100,3 Mio. Fass täglich, vor einem Monat waren es noch 100,5 Mio. Barrel im Tagesschnitt. Als Gründe für die Konjunkturabschwächung nennt sie den Krieg, die Pandemie, Inflation und Lieferprobleme.

Globale Spannungen und Pandemie dauern an

Die geopolitischen Spannungen in Osteuropa und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, insbesondere in Europa, würden andauern, so die Ökonomen der Organisation. Die weltweite Inflation sei weiter gestiegen, sodass die geldpolitische Straffung weitergehe. Neben den USA und Großbritannien wird dazu auf die erwartete Straffung auch durch die EZB in der Euro-Zone verwiesen.

An das Leben mit der Pandemie habe sich die Welt zwar gewöhnt, sie wirke sich aber weiter auf die Konsumgewohnheiten der Verbraucher aus. Zudem wachse die Verschuldung großer Volkswirtschaften bei steigenden Zinsen bzw. selektiv steigenden Anleiherenditen, was die Refinanzierung erschwere, heißt es im neuen Monatsbericht für Mai.