VW: Autopreise könnten weiter steigen

Autos könnten noch teurer werden, die Versorgung mit knappen Teilen dürfte sich aber selbst bei einem längeren Krieg in der Ukraine etwas entspannen. Diese Erwartungen der VW-Spitze an den Jahresverlauf wurden auf der Hauptversammlung heute klar. Insgesamt bleibt die Lage für das größte deutsche Unternehmen jedoch riskant, wie Vorstände und Aufseher bei dem aus Berlin übertragenen Onlineaktionärstreffen betonten.

Neben kritischen Fragen etwa zur Klimastrategie, Kontrolle interner Regeln, zum Rohstoffeinkauf und zur Beachtung von Menschenrechten ging es auch um den Blick voraus. Die mit dem Ukraine-Konflikt verbundene Gefahr von noch teurerer Energie, größeren Zerstörungen und gekappten Lieferketten drohen die Kosten für Endkunden ebenso zu erhöhen. Vertriebsvorständin Hildegard Wortmann sagte dazu: „Wir haben Preismaßnahmen in unterschiedlichen Märkten gestartet.“

Auf die Frage, ob die Volkswagen-Gruppe ihre gestiegenen Beschaffungskosten ab einem gewissen Niveau womöglich nicht mehr weitergeben könnte, meinte sie: „Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass weitere Preisschritte nötig werden.“

Nissan klagt über Chipknappheit

Auf der ganzen Welt klagen Autohersteller zudem über Chipmangel. Nissan stellt sich auf eine anhaltende Chipknappheit ein und sagt einen stagnierenden Gewinn voraus. Der drittgrößte Autobauer Japans erklärte heute, der Betriebsgewinn werde lediglich im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März um ein Prozent auf 250 Mrd. Yen (1,8 Mrd. Euro) zulegen. Das ist deutlich weniger als befragte Analysten für möglich halten.

„Eine Knappheit bei Halbleitern ist die neue Normalität, genauso wie die Pandemie, und wir müssen damit leben, weil sie nicht morgen vorbei sein wird“, sagte der für das operative Geschäft zuständige Nissan-Vorstand Ashwani Gupta. Der Umsatz dürfte zugleich um 18,7 Prozent auf zehn Billionen Yen zulegen.