Buffalo: Tote nach Schüssen in Supermarkt, FBI alarmiert

Bei einem Schusswaffenangriff in einem Lebensmittelgeschäft in Buffalo im US-Bundesstaat New York sind zehn Menschen getötet worden, zudem seien drei Personen verletzt worden. Das gab Polizeichef Joseph Gramaglia gestern bekannt. Der 18-jährige Schütze wurde nach Angaben des Bürgermeisters Byron Brown in Gewahrsam genommen. Untersucht wird auch ein rassistisches Motiv. Gouverneurin Kathy Hochul sprach von einem „terroristischen Akt“.

„Der Schütze stammte nicht aus dieser Gemeinde“, erklärte Brown auf einer Pressekonferenz. „Der Schütze reiste stundenlang von außerhalb dieser Gemeinde an, um dieses Verbrechen an den Menschen in Buffalo zu verüben.“ Nach Angaben der Polizei war der Täter schwer bewaffnet und eröffnete das Feuer bereits auf dem Parkplatz des Supermarkts.

Täter filmte mit

Laut Behörden hatte der Schütze eine Kamera und trug einen Helm – er filmte die Tat und übertrug sie live in einem sozialen Netzwerk. Es gebe „bestimmte Beweise“, die auf eine rassistische Tat hindeuteten, hieß es weiter. Die Mehrzahl der Opfer sei schwarz gewesen. Nach ersten Erkenntnissen handelte der Schütze allein.

„Wir untersuchen diesen Vorfall sowohl als Hassverbrechen als auch als Fall von rassistisch motiviertem, gewaltbereitem Extremismus“, sagte ein Ermittler der US-Bundespolizei FBI. Das Viertel wir vor allem von Schwarzen bewohnt.

„Es ist wie in einem Horrorfilm“

Ein Polizist beschrieb den Tatort in der Zeitung „The Buffalo News“: „Es ist, als würde man in einen Horrorfilm hineinlaufen, aber alles ist real.“ Die Zeitung zitierte auch einen Mitarbeiter des Supermarkts, der eigenen Angaben nach kurz vor dem Vorfall in den Kühlraum gegangen war. „Ich versteckte mich. Ich habe mich einfach versteckt. Ich wollte den Raum nicht verlassen“, sagte er. Die Moderatorin des örtlichen Fernsehsenders WKBW sagte sichtlich erschüttert, dass ihr Ehemann etwa eine Stunde vor der Tat den Supermarkt besucht habe.

Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, sie beobachte die Lage nach dem Vorfall sehr genau. „Wenn Sie sich in Buffalo aufhalten, meiden Sie bitte das Gebiet und befolgen Sie die Anweisungen der Strafverfolgungsbehörden und der örtlichen Behörden.“