Grünes Licht für umstrittene Seilbahn in Jerusalem

Israels oberstes Gericht hat grünes Licht für ein umstrittenes Seilbahnprojekt vom Westen Jerusalems in die Altstadt gegeben. Es wies heute vier Petitionen gegen die Baupläne zurück, wie Kathpress unter Berufung auf lokale Medien berichtete.

Die Seilbahn soll auf einer rund 1,4 Kilometer langen Strecke vom alten Bahnhof im Jerusalemer Westen über den Zionsberg zum Dungtor verkehren. Geplant sind 40 Wagen für je zehn Passagiere mit einer Gesamtkapazität von 3.000 Fahrgästen pro Stunde und Fahrtrichtung. Die Gesamtkosten gibt das Tourismusministerium mit umgerechnet rund 50 Millionen Euro an.

Zahlreiche Kritiker

Das Projekt hat zahlreiche Kritiker. Vertreter der Religionsgemeinschaften kritisieren etwa, die große Konstruktion eines derartigen Bauwerks käme den heiligen Stätten wie der Al-Aksa-Moschee und dem Ölberg zu nahe.

Die Menschen hinter den Petitionen hatten unter anderem argumentiert, dass das Projekt die historische Integrität der Klagemauer störe und darauf verwiesen, dass es andere Lösungen für den Zugang zu der Stätte gebe, die weniger einschneidend seien.

Bürgermeister will Projekt vorantreiben

Der Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Leon, begrüßte die Entscheidung und kündigte laut Berichten an, „das Seilbahnprojekt energisch voranzutreiben“. Verkehrsministerin Merav Michaeli kritisierte laut Bericht des Senders Arutz Sheva hingegen die Seilbahn. Diese habe keine bedeutende Transportfunktion und der von ihr verursachte Schaden würde ihren Nutzen überwiegen, erklärte sie.