Ex-Präsident Hassan Scheich Mohamud neuer Staatschef Somalias

Somalias Ex-Präsident Hassan Scheich Mohamud ist gestern erneut zum Staatschef des ostafrikanischen Landes gewählt worden. Der 66-Jährige setzte sich bei der Wahl um das höchste Staatsamt gegen 35 Kandidaten durch, darunter auch Amtsinhaber Abdullah Farmajo.

Dieser hatte Mohamud 2017 an der Macht abgelöst. Farmajos Amtszeit war im Februar 2021 abgelaufen, nach dem Scheitern politischer Gespräche über Wahlmodalitäten hatte er seine Amtszeit trotz heftiger Kritik verlängert.

Seitdem kam es immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen zahlreichen Interessengruppen. Angesichts wiederholter Anschläge wurde die Zahl der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Mogadischu in den Tagen vor der Wahl erhöht.

In dem immer wieder von Gewalt und Anschlägen der islamistischen Terrormiliz al-Schabab erschütterten Land am Horn von Afrika wurde der Präsident in einer indirekten Wahl von den 275 Abgeordneten des Parlaments und 54 Vertretern des Senats gewählt. Die Abstimmung fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in einem Hangar im Flughafen der Hauptstadt Mogadischu statt.

Somalias Staatschef wird nicht vom Volk bestimmt, sondern nach einem komplexen indirekten System: Vertreter der Bundesstaaten und Clans wählen die Parlamentsabgeordneten, die wiederum den Präsidenten bestimmen. Zunächst waren 35 Kandidaten zur Wahl gestanden, darunter mit Ex-Außenministerin Fawsia Jusuf Adan nur eine Frau. Vier weitere Anwärter hatten ihre Kandidatur bereits am Samstag zurückgezogen.