EU senkt Wirtschaftsprognose auf 2,7 Prozent

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft wegen des Krieges in der Ukraine drastisch gesenkt. Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder werde in diesem Jahr nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um vier Prozent, wie aus der heute in Brüssel vorgelegten Frühjahrsprognose der Behörde hervorgeht.

Für kommendes Jahr geht die EU-Kommission von 2,3 Prozent Wachstum in der EU und im Euro-Raum aus. In ihrer Februar-Prognose hatte sie noch 2,8 Prozent für die EU und 2,7 Prozent für die Euro-Länder im Jahr 2023 vorhergesagt.

Die Vorhersage für die Inflation in den Euro-Ländern 2022 verdoppelte sich fast auf 6,1 Prozent. Das liege vor allem an den hohen Energiepreisen, hieß es. 2023 soll die Inflation auf 2,7 Prozent sinken – oberhalb der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten zwei Prozent. Vor Kriegsbeginn war die Kommission noch von einem Schnitt von 1,7 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen.

Österreichs Wirtschaft wächst 2022 um 3,9 Prozent

Die österreichische Wirtschaft wird nach Einschätzung der EU-Kommission vom Ukraine-Krieg und den damit verbundenen hohen Energiepreisen gebremst.

Die Brüsseler Behörde rechnet für 2022 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,9 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als bisher angenommen. Jedoch nahm die EU-Kommission auch für 2021 ihre Zahlen zurück: Sie geht nun von einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent aus, im Februar lag die Berechnung bei 4,7 Prozent.

Für das kommende Jahr erwartet die EU-Kommission ein BIP-Plus in Österreich von 1,9 Prozent, wie die EU-Behörde in ihrer Frühlingsprognose mitteilte. Die Inflation wird laut dem Bericht hierzulande heuer mit 6,0 Prozent ihren Höhepunkt erreichen und nur allmählich auf 3,0 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen.