Telekombranche fordert mehr Geld vom Staat

Die heimische Telekombranche fordert mehr Geld für die Digitalisierung. „Insgesamt gab 2020 der öffentliche Sektor für IT 2,2 Milliarden Euro aus, davon etwa ein Drittel durch den Bund. Diese Summe soll bis 2024 auf drei Milliarden Euro wachsen, was einem Anstieg um 36 Prozent entspricht“, erklärte Michael Zettel, Vizepräsident der IOÖ und Country Managing Director von Accenture Österreich, heute in einer Pressekonferenz anlässlich eines IKT-Konvents.

Die Branche schätzt den Investitionsbedarf von Wirtschaft und Politik bis 2024 auf vier Milliarden Euro. Die 1,4 Milliarden Euro, die die Bundesregierung in den nächsten zwei Jahren in den Breitbandausbau steckt, wollen die Telekomprovider anders nutzen. Das Geld sollte nicht in „nicht rentablen Ausbaugebieten“ investiert werden.

A1-Chef Marcus Grausam sagte, es sollte auch die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen gefördert werden. Denn derzeit sei Glasfaser vielerorts verfügbar, würde von den Kundinnen und Kunden aber nicht angenommen. Ein Dorn im Auge ist der Branche auch das Nutzerverhalten. 80 Prozent der Netzkapazitäten würden für Streaming und Cloudservices verwendet, die Anbieter Netflix, Amazon Prime und Co., aber die Infrastruktur kostenlos nutzen. Als Interessenvertretung „Internetoffensive Österreich“ fordern sie eine „Gigabit-Abgabe“.