Kritik an Räumung überfüllter Züge – ÖBB reagieren

Vor allem bei Fernzügen kommt es – insbesondere seit Einführung des Klimatickets im Oktober 2021 – immer wieder vor, dass Züge überfüllt sind. Die Konsequenz: Fahrgäste, die keine Sitzplatzreservierung haben, müssen teils den Zug wieder verlassen. Laut der ZIB1 kam es wiederholt zur polizeilichen Räumung von Zügen.

Aus Sicht der ÖBB dürfen Züge nicht abfahren, in denen sich mehr Personen aufhalten als zugelassen. Teilweise müssen Züge im Bahnhof bleiben, bis entsprechend viele Personen den Zug wieder verlassen haben. Diese müssen auf einen nachfolgenden Zug warten – das führt vielfach zu Verärgerung und Unverständnis.

ÖBB erweitern Angebot für kommende Feiertage

In einer Reaktion auf die Kritik erweitern die ÖBB rund um die kommenden Feiertage – Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam – ihre Kapazitäten auf der West- und Südstrecke um Tausende Sitzplätze, wie das Unternehmen heute mitteilte. Es gibt zusätzliche Züge und bei manchen Verbindungen doppelte Garnituren.

ÖBB kämpfen mit überfüllten Zügen

Seit Einführung des Klimatickets fahren deutlich mehr Leute mit dem Zug. Wer dabei jedoch keinen Sitzplatz reserviert hat, muss den überfüllten Zug unter Umständen verlassen. So soll es bereits zur Räumung von ganzen Zügen durch die Polizei gekommen sein.

Gewerkschaft: Probleme „schon lange bekannt“

Die Gewerkschaft vida verteidigte in einer Aussendung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖBB. Auch für diese sei es nicht angenehm, Züge zu räumen, sie handelten aber streng nach den Sicherheitsrichtlinien. Vida sieht die Verantwortung vielmehr bei den Eisenbahnunternehmen.

Das Problem sei „schon vor den Pandemiejahren hinlänglich bekannt gewesen“. Und der vida-Gewerkschafter Günter Blumthaler verwies darauf, dass es sich „um bestimmte Züge auf bestimmten Strecken vor allem zu den Stoßzeiten“ handle. Das sei kein Geheimnis, so der vida-Gewerkschafter.

Sitzplatzreservierungen empfohlen

Trotz der Aufstockung rund um die Feiertage empfiehlt die Bahn Reisenden, Sitzplatzreservierungen zu tätigen. Denn in einzelnen Zügen könne die Nachfrage die Kapazität an den starken Reisetagen trotzdem übersteigen, hieß es heute in einer Unternehmensmitteilung.