Heard weist Vorwürfe von Depps Anwälten zurück

Die US-Schauspielerin Amber Heard hat im Verleumdungsprozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp Vorwürfe zurückgewiesen, wonach sie gewalttätig und manipulativ sei.

Im Kreuzverhör mit Depps Anwälten bestritt sie gestern, jemals „die Erste“ gewesen zu sein, die zugeschlagen habe. „Ich musste viele Male meinen Körper einsetzen, um mich zu verteidigen, und dazu gehörte auch zu schlagen, wo ich konnte, wenn ich dadurch fliehen konnte“, sagte sie.

Die US-Schauspielerin Amber Heard
Reuters

Heard hatte im Prozess bereits geschildert, dass sich Depp in ein „Monster“ verwandle, wenn er Alkohol und Drogen nehme. In dem Verhör musste sich Heard unter anderem dafür rechtfertigen, warum sie nach einer angeblichen Vergewaltigung durch einen berauschten Depp mit einer Flasche keinen Arzt konsultiert hatte.

Bei dem Vorfall soll sich Depp seiner Ex-Frau zufolge die Fingerkuppe abgeschnitten haben, als er ein Telefon zertrümmerte. Depps Anwälte zogen diese Version jedoch in Zweifel.

„Du bist so ein Baby“

In einer Tonaufnahme, die den Geschworenen vorgespielt wurde, räumte Heard ein, dass sie einmal einen körperlichen Streit mit Depp begonnen habe. Sie bestand aber darauf, dass sie ihn nicht „geschlagen“ habe. „Dir geht es gut. Ich habe dich nicht verletzt“, sagte sie in der Aufnahme. „Du bist so ein Baby.“

Heard wurde von Depps Anwälten auch zu einem Bericht befragt, wonach sie ihre damalige Freundin Tasya van Ree im Jahr 2009 auf einem Flughafen angegriffen haben soll. Heard bestritt das und sagte, die Anschuldigung sei Teil einer „Verleumdungskampagne“ von Depps Seite.

Amber Heard weist Vorwürfe zurück

An ihrem letzten Tag im Zeugenstand hat Schauspielerin Amber Heard Gewalttätigkeit gegenüber ihrem früheren Ehemann Johnny Depp zurückgewiesen. In einer Tonaufnahme, die den Geschworenen vorgespielt wurde, räumte Heard ein, dass sie einmal einen körperlichen Streit mit Depp begonnen habe. Sie bestand aber darauf, dass sie ihn nicht „geschlagen“ habe. Die Schlussplädoyers wurden von der Richterin auf den 27. Mai angesetzt.

Schlussplädoyer am 27. Mai

Mit der Vernehmung endete die mehrtägige Aussage Heards. Zuvor war bereits ihr Ex-Mann vier Tage im Zeugenstand Rede und Antwort gestanden. Er hatte dabei bestritten, jemals handgreiflich gegenüber Heard gewesen zu sein. Die Schlussplädoyers wurden von Richterin Penney Azcarate auf den 27. Mai angesetzt. Dann entscheiden die Geschworenen.

Depp hat Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Mio. Euro) Schadenersatz geklagt. Der „Fluch der Karibik“-Star wirft der 36-Jährigen vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die „Washington Post“ aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt hundert Millionen Dollar Schadenersatz.