Italien leidet unter Hitzewelle und Dürre

Italien stöhnt im Würgegriff „Hannibals“. Das afrikanische Hochdruckgebiet treibt die Temperaturen auf 30 Grad, die Italienerinnen und Italiener strömen zu den Stränden. Am Wochenende wird mit Temperaturen gerechnet, die das Rekordhoch von Mai 2003 übertreffen könnten, warnen die Wetterfachleute. Die für Mai ungewöhnliche Hitzewelle verschärft die Dürre, die Italien bereits seit Monaten heimsucht.

Seit Monaten werden keine längeren Niederschläge mehr gemeldet. Mit Sorge wird die Entwicklung des längsten Flusses in Italien, des Po, beobachtet, dessen Pegel bereits stark unter den Normalwert gesunken ist. In den norditalienischen Regionen, durch die der 652 Kilometer lange Po fließt, herrscht bereits seit Monaten Besorgnis wegen Wassermangels.

Landwirtschaftliche Produktion gefährdet

Der größte italienische Fluss sei nicht mehr wiederzuerkennen, da die meisten Teile des Flussbettes mit Sand bedeckt seien. Dabei sei der Fluss für das Ökosystem der Po-Ebene von grundlegender Bedeutung. Aufgrund des Wassermangels seien mehr als 30 Prozent von Italiens landwirtschaftlicher Produktion und die Hälfte der Viehzucht gefährdet, warnte der Bauernverband Coldiretti.

Die Schwierigkeiten erstrecken sich auf einen großen Teil Italiens, wo es aufgrund der hohen Temperaturen für die Bewässerung der Kulturen an Wasser mangelt. Coldiretti warnte vor steigenden Preisen bei Landwirtschaftsprodukten.

Versorgungsengpässe

Ausbleibender Regen und nicht zuletzt defekte Wasserleitungen bescheren Norditalien erhebliche Versorgungsengpässe, klagte das Umweltministerium in Rom. Einige Zuflüsse des Po verzeichnen wegen des Niederschlagrückgangs gravierenden Wassermangel. Auch die Pegel des Comer Sees und des Lago Maggiore sind stark gesunken.

Die Po-Ebene und norditalienische Städte wie Turin, Mailand und Bologna sind von dem heißen Wetter am meisten betroffen, sagte Antonio Sano, Direktor und Gründer der Website IlMeteo.it.