Guterres: Ernährungskrise könnte Jahre dauern

Angesichts historischer Zahlen Hungerleidender weltweit hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den Druck auf Russland wegen der Blockade von ukrainischem Getreide erhöht.

Auch solle verhindert werden, dass die Ernährungskrise „Jahre“ dauern könnte. „Russland muss den sicheren Export von in ukrainischen Häfen gelagertem Getreide zulassen“, sagte Guterres bei einem von den USA abgehaltenen Außenministertreffen bei den Vereinten Nationen in New York gestern.

Laut deutschen Angaben blockiert Russland in der Ukraine die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide, ein Großteil davon im Hafen von Odessa. Guterres sagte weiter, es sei notwendig, den extrem wichtigen Getreideproduzenten Ukraine wieder auf den Weltmarkt zu bringen – genauso wie von Russland und Belarus produzierte Lebens- und Düngemittel.

„Weltweiter Hunger auf Höchststand“

Der von Russland begonnene Krieg drohe, viele Millionen Menschen in eine Ernährungsunsicherheit zu stürzen und eine Krise auszulösen, „die Jahre andauern könnte“. Zusammen produzieren die Ukraine und Russland laut Guterres fast ein Drittel des Weizens und der Gerste der Welt und die Hälfte des Sonnenblumenöls.

Den Vereinten Nationen zufolge hat der weltweite Hunger einen neuen Höchststand erreicht: „In nur zwei Jahren hat sich die Zahl der Menschen mit starker Ernährungsunsicherheit verdoppelt, von 135 Millionen vor der Pandemie auf heute 276 Millionen“, so Guterres.

Mehr als eine halbe Million Menschen sei vom Hungertod bedroht – fünfmal mehr als noch 2016. Neben Covid-19 habe auch die Klimakrise und schließlich auch der Ukraine-Krieg die Situation zuletzt verschärft.