UNAIDS: Affenpockenberichte homophob und rassistisch

Die UNO-Organisation UNAIDS hat einige Berichte und Kommentare über Affenpockenfälle als homophob und rassistisch kritisiert. Eine Stigmatisierung der Virusinfektion könne den „Kampf gegen die Epidemie schnell untergraben“, warnte die Organisation deshalb gestern.

Zwar betreffe ein großer Teil der bisher bestätigten Fälle von Affenpocken Schwule, Bisexuelle oder andere Männer, die Sex mit Männern haben, doch die Krankheit könne durch engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen werden und „somit jeden treffen“.

„Kreislauf der Angst“

Die UNO-Organisation fürchtet, dass Stigmata und Vorwürfe schnell die auf Wissenschaft und Fakten basierenden Bemühungen zur Bekämpfung der Krankheit beeinflussen können. Rassistische oder homophobe Angriffe „schaffen einen Kreislauf der Angst“. Dieser bringe Menschen dazu, Gesundheitszentren zu meiden, womit sich die Ausbreitung schlechter einschränken lasse, erklärte UNAIDS.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis Samstag über 90 Infektionen in Ländern bestätigt, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt.

Drei Infektionsfälle wurden in Deutschland nachgewiesen – nach dem ersten in Bayern folgten zwei weitere in Berlin. In Österreich bestätigte sich der erste Verdachtsfall.