US-Regierung erwägt Freigabe von Dieselreserven

Die US-Regierung erwägt angesichts hoher Preise die Freigabe von Dieselvorräten. Im Präsidialamt in Washington werde darüber nachgedacht, die Heizölreserve des Nordostens anzuzapfen, wie es in Regierungskreisen heute hieß.

Diese war im Jahr 2000 für den Kampf gegen mögliche Versorgungsprobleme eingerichtet worden und wurde seither nur einmal in Anspruch genommen – und zwar 2012 nach dem Hurrikan „Sandy“.

Die Auswirkungen einer solchen Freigabe wären aufgrund der relativ geringen Größe der Reserve von einer Million Barrel Diesel begrenzt. „Wir haben diese Reserveoption in Anspruch genommen, um dem Problem einen Schritt voraus zu sein“, sagte ein Regierungsvertreter.

Diesel für US-Wirtschaft unverzichtbar

Diesel ist für die US-Wirtschaft unverzichtbar, werden doch damit Traktoren in der Landwirtschaft ebenso angetrieben wie Lastwagen, Züge und Schiffe, die für den Warentransport benötigt werden.

Der nationale Durchschnittspreis für Diesel lag gestern bei 5,56 Dollar pro Gallone (etwa 3,8 Liter) und damit nur zwei Cent unter dem Rekordhoch, das erst vergangene Woche aufgestellt wurde, so der Autoclub AAA. Das bedeutet einen Anstieg von 75 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Noch schlimmer ist die Lage im Nordosten der USA, wo seit dem Jahr 2000 eine Reihe von Raffinerien stillgelegt wurden. So liegt der Durchschnittspreis für eine Gallone Diesel im Bundesstaat New York dem AAA zufolge bei 6,52 Dollar pro Gallone – mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

Die US-Bestände waren vor zwei Wochen auf den niedrigsten Stand seit 2005 gefallen. Sie liegen derzeit bei 105,3 Mio. Barrel, während die Bestände an der US-Ostküste am 6. Mai einen historischen Tiefstand erreichten. Die Regierung von Präsident Joe Biden hat bereits die nationalen Erdölreserven angezapft, um den steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken. Sie enthält derzeit 420 Mio. Barrel Rohöl.