Streik bei Sloweniens Öffentlich-Rechtlichem

Im slowenischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTV Slovenija (RTVS) hat heute ein ganztägiger Warnstreik stattgefunden, mit dem die Journalisten und Journalistinnen redaktionelle und institutionelle Autonomie sowie eine Entpolitisierung des Rundfunks fordern.

„Wir kämpfen um Bestand des öffentlichen Rundfunks“

„Wir stehen heute hier, weil uns nichts anderes übrig blieb. Unsere Forderungen sind klar – wir kämpfen um den Bestand des öffentlichen Rundfunks“, sagte die TV-Journalistin und Gewerkschaftskoordinatorin Helena Milinkovic bei einer Kundgebung vor der Rundfunkzentrale.

Streikende Journalisten und andere RTVS-Mitarbeiter beklagen die „unerträgliche“ Situation, für die sie die Geschäftsführung verantwortlich halten. Sie fordern, dass man ihnen ermöglicht, professionelle Standards bei ihrer Arbeit einzuhalten.

Klagen über politischen Druck

Insbesondere beim Fernsehen und dem Onlineportal beschweren sich die Journalisten, dass sie seit einem Jahr politischem Druck ausgesetzt sind. Dafür verantwortlich seien die Geschäftsführung und der Programmrat, denen politische Voreingenommenheit zugunsten der Demokratischen Partei (SDS) des bei der Parlamentswahl im April abgewählten rechtskonservativen Premiers Janez Jansa vorgeworfen wird.

Der Ruf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei unter anderem durch Änderungen bei Personal und Programm, etwa die Streichung mehrerer Politiksendungen, untergraben worden.