Studie: Mehr Rückstände von Pestiziden auf Obst in EU

Die Rückstände von chemisch-synthetischen Pestiziden auf Obst aus der EU sind seit 2011 gestiegen. Laut einer gestern veröffentlichten Studie des europäischen Anti-Pestizid-Netzwerks Pan Europe enthielten im Jahr 2019 rund ein Drittel der 97.000 untersuchten Proben von Erdbeeren, Äpfeln und anderen Früchten problematische Pestizidrückstände. Im Jahr 2011 waren es nur 18 Prozent gewesen.

Nach Angaben des Netzwerks sollen die EU-Mitgliedsstaaten eigentlich seit 2011 verstärkt Ersatzprodukte zu solchen chemisch-synthetischen Pestiziden einsetzen. Diese Arten von Pflanzenschutzmitteln gelten als die riskantesten, und ihre Zulassung ist in der EU streng geregelt.

Die neue Agrarpolitik der EU sieht zudem vor, bis 2030 die Nutzung von Pestiziden um die Hälfte zu reduzieren. „Wenn es keine strengen Maßnahmen gibt, sehen wir nicht, wie dieses Ziel eingehalten werden könnte“, sagte Salome Roynel von Pan Europe der Nachrichtenagentur AFP.

Gemüse weniger kontaminiert als Obst

In der Studie von Pan Europe enthielt die Hälfte der untersuchten Kirschen im Jahr 2019 Rückstände problematischer Pflanzenschutzmittel, im Vergleich zu 22 Prozent im Jahr 2011. Bei Äpfeln waren es 34 Prozent im Vergleich zu 16 Prozent.

Bei Gemüse ist die Kontamination geringer, da es weniger anfällig für Insekten und Krankheiten ist. 2019 waren 13 Prozent der Proben betroffen, während es elf Prozent im Jahr 2011 waren. Die am häufigsten betroffenen Gemüsearten waren Sellerie, Knollensellerie und Grünkohl.