Karlspreis geht an Belarus-Aktivistinnen

Die belarussischen Aktivistinnen Maryja Kalesnikawa, Swetlana Tichanowskaja und Weranika Zepkala sind in diesem Jahr mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen für ihre Verdienste für die Einheit Europas ausgezeichnet worden. Das Direktorium der Karlspreis-Gesellschaft würdigte damit „die drei Leitfiguren der belarussischen demokratischen Bewegung“.

die belarussischen Aktivistinnen Maryja Kalesnikawa, Swetlana Tichanowskaja und Weranika Zepkala
APA/AFP/Sascha Schuermann

In ihrer Laudatio bezeichnete die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die Preisträgerinnen heute als „die mutigsten Frauen Europas“. Die 40 Jahre alte Kalesnikawa verbüßt wegen ihres Protests gegen das Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko derzeit eine elfjährige Haftstrafe, die 39-jährige Tichanowskaja und die 45 Jahre alte Zepkala sind im Exil.

Tichanowskaja und Zepkala waren bei der Preisverleihung in Aachen anwesend, für Kalesnikowa nahm deren Schwester die Auszeichnung entgegen. „Ihr seid für Millionen Frauen auf der Welt ein Vorbild“, sagte Baerbock. „Euer Mut lässt sich nicht wegsperren. Die Idee der Freiheit kann man nicht ins Exil vertreiben. Das ist die Botschaft des diesjährigen Karls-Preises“, betonte die Ministerin. „Und es ist eine Mahnung an uns: Denn warme Worte reichen nicht aus.“

Die Regierungen im mit Russland verbündeten Belarus, aber auch in Moskau stellten sich „mit menschenverachtendem Zynismus gegen all das, was uns in Europa ausmacht, all das, wofür ihr drei kämpft: Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“, sagte Baerbock und fügte hinzu: „Wir stehen an eurer Seite. Wir hören euch. Und wir haben euch nicht vergessen.“