Westen reagiert alarmiert auf Chinas Pläne im Südpazifik

Westliche Staaten haben alarmiert auf ein geplantes Kooperationsabkommen Chinas mit mehreren Südpazifik-Staaten reagiert. Peking versuche, seinen Einfluss in der Region zu vergrößern, sagte heute der neue australische Premierminister Anthony Albanese. Auch die US-Regierung warnte die Pazifikstaaten vor „undurchsichtigen“ Abkommen mit Peking. Der chinesische Außenminister Wang Yi wies die Kritik zurück.

Chinas Entwurf des Pakts mit dem Titel „Gemeinsame Entwicklungsvision“ sieht eine weitreichende Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft vor. Geplant ist demnach eine millionenschwere Unterstützung Chinas für zehn Inselstaaten. Der Vertragsentwurf bietet ihnen auch die Aussicht auf ein Freihandelsabkommen mit Peking und Zugang zu Chinas riesigem Markt. Im Gegenzug würde die Volksrepublik an der Polizeiausbildung und dem Ausbau der Cybersicherheit beteiligt und erhielte besseren Zugang zu natürlichen Ressourcen.

Bedenken von Australien, USA und Neuseeland

Die US-Regierung befürchtet nach Angaben des Außenministeriums, dass die Abkommen „in einem übereilten, intransparenten Prozedere“ ausgehandelt werden könnten. Auch Australiens Premierminister Albanese warnte vor dem wachsenden Einfluss Chinas in der Region. Australien müsse darauf reagieren und sein Engagement im Pazifikraum verstärken, sagte er. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern erklärte, die Region habe keinen Bedarf an Pekings Unterstützung im Sicherheitsbereich. „Wir sind der festen Überzeugung, dass wir im Pazifikraum über die Mittel und die Fähigkeit verfügen, auf alle bestehenden Sicherheitsherausforderungen zu reagieren“, sagte sie.

Der chinesische Außenminister Wang Yi, der heute eine mehrtägige Reise durch acht Pazifikstaaten antrat, wies die Vorwürfe zurück. „Chinas Zusammenarbeit mit den pazifischen Inselstaaten richtet sich nicht gegen ein bestimmtes Land“, sagte er bei seinem Besuch in Honiara, der Hauptstadt der Salomonen.