Selenskyj beklagt Zögerlichkeit der EU bei neuen Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Zögerlichkeit der EU-Länder bei Sanktionen gegen Russland beklagt. „Die Ukraine wird immer ein unabhängiger Staat sein und nicht zerbrechen“, sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache. Die Frage sei, welchen Preis die Ukraine für ihre Freiheit zahlen müsse – und welchen Preis Russland für den sinnlosen Krieg.

Selenskyj fragte, warum die EU so lange brauche, um ein sechstes Sanktionspaket zu verabschieden. Noch immer verdiene Russland Milliarden mit Energieexporten, noch immer seien nicht alle russischen Banken sanktioniert. Wie lange müsse die Ukraine darum kämpfen, die Waffen zu bekommen, die sie brauche, fragte er.

„Die laufende Offensive der Besatzer im Donbass könnte die Region menschenleer machen“, sagte Selenskyj. Die Städte würden zerstört, die Menschen getötet oder verschleppt, sagte er. Er sah dies als „eine offensichtliche Politik des Völkermords“. Russland hat das Nachbarland Ukraine vor 92 Tagen am 24. Februar angegriffen.