Zahlreiche vergessene Flüchtlingskrisen in Afrika

Im Schatten des Krieges in der Ukraine und der Flucht Zehntausender Menschen gerät das Elend anderer Flüchtlinge nach Ansicht von Aktivisten aus dem Blick: Die zehn am meisten vernachlässigten Flüchtlingskrisen weltweit finden einem heute veröffentlichten Bericht des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) zufolge in Afrika statt.

„Die Tatsache, dass die am meisten vernachlässigten Krisen der Welt alle in Afrika sind, zeigt das chronische Versagen der Entscheidungsträger, der Geber und der Medien, sich den Konflikten und dem menschlichen Leid auf diesem Kontinent zu widmen“ sagte Jan Egeland, Generalsekretär des NRC.

5,5 Mio. Menschen in DR Kongo auf der Flucht

Paradebeispiel sei die Demokratische Republik Kongo, die auf der Liste den Spitzenplatz einnimmt, gefolgt von Burkina Faso, Kamerun und dem Südsudan.

„Es handelt sich um eine der schlimmsten humanitären Krisen dieses Jahrhunderts“, sagte Egeland. Allein innerhalb der DR Kongo seien 5,5 Millionen Menschen auf der Flucht, die Nahrungsmittelknappheit habe den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht: Ein Drittel der Bevölkerung hungere.

„Der Krieg in der Ukraine hat die immense Lücke aufgezeigt zwischen dem, was möglich ist, wenn die internationale Gemeinschaft während einer Krise an einem Strang zieht, und dem, was für Millionen Menschen die tagtägliche Realität darstellt“, sagte Egeland.