Warnung vor Zwangsöffnung des Apple-Stores durch EU

Die EU sollte nach Einschätzung eines führenden europäischen Sicherheitsexperten den US-iPhone-Hersteller Apple nicht dazu zwingen, die Installation von Anwendungen außerhalb des App-Stores zu ermöglichen. Die Verbreitung von Software für Smartphones über streng kontrollierte App-Stores bei Apple und mit Einschränkungen auch bei Google sei die größte Sicherheitsverbesserung der vergangenen 15 Jahre, sagte Mikko Hyppönen, Chef der finnischen Sicherheitsfirma WithSecure.

„Mir gefällt nicht, was die EU hier plant“, sagte Hyppönen heute. Der Schritt werde die Verbreitung von Schadsoftware spürbar erhöhen. Apple lässt bis jetzt nur die Installation von Programmen auf dem iPhone und iPad durch den firmeneigenen App Store zu und kassiert dafür bis zu 30 Prozent Kommission.

Google bietet mit dem Play Store ein ähnliches Modell an, erlaubt bei Android aber auch eine Direktinstallation. Nach einer geplanten EU-Gesetzgebung, dem Digital Markets Act (DMA), wäre auch Apple gezwungen, den Nutzern die Installation von Software von außerhalb des App-Stores zu erlauben.

Hyppönen sagte, er könnte die Motive der EU-Gesetzgeber durchaus nachvollziehen. „Es handelt sich eindeutig um ein Monopol, und Apple scheffelt mit dem App-Store-Modell das Geld mit beiden Händen.“ Er könne Monopole auch nicht ausstehen. „Ich mag aber auch keine Schadsoftware. Und wir müssen uns hier entscheiden.“