USA fliegen weiter Babynahrung ein

Wegen anhaltender Engpässe in den USA lässt die US-Regierung weitere Säuglingsmilchnahrung aus dem Ausland einfliegen. US-Präsident Joe Biden kündigte gestern Flüge aus London und Melbourne an, mit denen Babynahrung der Firmen Kendamil (Großbritannien) und Bubs (Australien) an verschiedene Orte in den USA gebracht werden sollen.

Biden sagte bei einer Videokonferenz mit Herstellern von Säuglingsnahrung: „Es gibt nichts Belastenderes als das Gefühl, nicht das zu bekommen, was Ihr Kind braucht.“ Er habe seine Regierung angewiesen, „alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um das Angebot zu erhöhen“. Babynahrung müsse so schnell wie möglich in den Supermarktregalen vorzufinden sein.

Ausfall bei Hersteller

Im vergangenen Monat hatte Bidens Regierung bereits zwei Flüge mit Babynahrung über den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland veranlasst. Hintergrund der Engpässe ist der Ausfall einer Fabrik von Abbott, dem größten Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA.

Abbott hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem möglicherweise wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde im Februar vorerst gestoppt.

Biden erklärte die Engpässe zur Chefsache und unter anderem ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz aktiviert, um die Produktion anzukurbeln. Zusätzlich hatte Biden im Mai die „Operation Fly Formula“ (in etwa: „Operation Babynahrung Fliegen“) ausgerufen, um Nachschub aus dem Ausland in die USA zu bringen.