Psychologin und Sozialpädagogin Sophie Freud gestorben

Die Psychologin und Sozialpädagogin Sophie Freud ist am Freitag in Lincoln (Massachusetts/USA) 97-jährig gestorben, berichtet die „New York Times“ („NYT“) unter Berufung auf ihre Tochter. Freud war die letzte lebende Enkelin von Sigmund Freud.

 Psychologin und Sozialpädagogin Sophie Freud
Deutsch Gerhard/KURIER/picturedesk.com

Bis zur Flucht Sigmund Freuds aus Wien, also bis zu ihrem 14. Lebensjahr, besuchte Sophie Freud ihren Großvater jeden Sonntag. Sie habe ihn nicht als besonders warmherzig in Erinnerung, aber er habe sich immer mit ihr unterhalten und ihr acht Schilling gegeben, erinnerte sie sich. Und ihre Großeltern hätten „ein Auge auf den turbulenten Haushalt behalten, den meine Mutter und mein Vater gegründet hatten. Es war seine schützende Präsenz“, zitierte sie die „New York Times“.

Wien hat Sophie Freud oftmals wieder besucht. 1998 erhielt sie vom damaligen Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wieder die österreichische Staatsbürgerschaft. Dem Werk ihres Großvaters stand Sophie Freud sehr kritisch gegenüber. „Ich bin sehr skeptisch, was die Psychoanalyse angeht“, sagte sie laut „NYT“ 2002 dem Boston Globe. „Ich halte sie für eine derart narzisstische Schwärmerei, sodass ich nicht an sie glauben kann.“

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