USA und Südkorea lassen Kampfjets über Gelbes Meer fliegen

Als Machtdemonstration gegenüber Nordkorea haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas 20 Kampfflugzeuge über dem Gelben Meer fliegen lassen. Das Manöver habe die gemeinsamen Fähigkeiten vorführen sollen, jeder Provokation Nordkoreas „schnell und präzise“ begegnen zu können, teilte Südkoreas Generalstab gestern mit. Südkorea habe 16 Flugzeuge einschließlich Kampfjets des Typs F-35A, die USA hätten vier F-16 mobilisiert.

Die USA haben in Südkorea als Abschreckung gegen Nordkorea 28.500 Soldaten stationiert. Der Lufteinsatz im Gelben Meer vor der Westküste der koreanischen Halbinsel folgte nur einen Tag nach einer Raketenübung beider Länder. Mit dem Abschuss von acht Kurzstreckenraketen reagierten sie auf neue Raketentests durch Nordkorea einen Tag zuvor.

Die USA und Südkorea befürchten, Nordkorea könnte jederzeit auch einen neuen Atomversuch unternehmen.

US-Diplomat: Offen für Gespräche

Die USA hegten „keine feindlichen Absichten“ gegenüber der Volksrepublik (DPRK), sagte der US-Sondergesandte für Nordkorea, Botschafter Sung Kim, in einer Telefonschaltung mit Journalisten. „Wir sind zu einem Treffen ohne Vorbedingungen bereit und fordern die DPRK auf, ernsthafte und nachhaltige diplomatische Bemühungen zu unternehmen.“ Er warnte Nordkorea vor einer schnellen Reaktion der USA und ihrer Verbündeten im Fall eines Atomwaffentests, machte aber keine Angaben dazu, wie eine solche Reaktion ausfallen könnte.

Der Botschafter sagte, nach Einschätzung der USA bereite Pjöngjang einen siebten Atomwaffentest vor, zu dem es „jederzeit“ kommen könne.