Affenpocken: Deutschland empfiehlt Impfung für Risikopersonen

Angesichts der zunehmenden Zahl von Affenpockenfällen in Deutschland hält die Ständige Impfkommission (Stiko) für bestimmte Risikogruppen eine Impfung mit einem Pockenimpfstoff für sinnvoll.

Die Impfung wird Menschen nach einem engen körperlichen Kontakt zu Infizierten, Personal in Laboren mit ungeschütztem Kontakt zu Proben und homosexuellen Männern mit wechselnden Partnern empfohlen, wie die Stiko heute in Berlin mitteilte. Für die Impfung stehe der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex zur Verfügung.

Behandlung so früh wie möglich

Laut dem Beschlussentwurf sollen Menschen ab 18 Jahren, die engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten, beispielsweise durch Sex, hatten, so früh wie möglich in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen mit dem Pockenimpfstoff behandelt werden. Gleiches gilt für Laborpersonal nach ungeschütztem Kontakt zu kontaminierten Proben.

Zudem soll Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko die Impfung angeboten werden. Dazu zählen Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Alle bisher rund 130 in Deutschland erfassten Affenpockenfälle betreffen den Angaben zufolge Männer, die Sex mit Männern haben.

Da der Pockenimpfstoff zunächst nur eingeschränkt verfügbar sein wird, empfiehlt die Stiko, ihn bevorzugt besonders ansteckungsgefährdeten Menschen anzubieten.

131 Fälle in Deutschland

In Deutschland wurden bis heute 131 Affenpockenfälle aus zehn Bundesländern gemeldet. Affenpocken sind verwandt mit den Pocken. Die Affenpocken sind aber weitaus weniger gefährlich. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder, ein tödlicher Verlauf ist selten.