Virologin von Laer rät auch im Sommer zur Maske

Auf die Masken setzt die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck gestern Abend in der ZIB2: „Ich kann nur empfehlen, dass man im Sommer – v. a. wenn man mit vulnerablen Menschen zusammen ist – diese Masken zum Schutz dieser Personen trägt, aus Rücksichtnahme. Die Masken werden sicher das Erste sein, was wiederkommt, wenn die Zahlen steigen.“

Parallel dazu sollte man mit den Boosterimpfungen beginnen, um die Impflücken zu schließen. Am besten seien geschützt, die geimpft und genesen sind. Der Impfschutz BA1-Variante sei nicht sehr hoch, BA2 habe wohl einen besseren Schutz, so von Laer. Ein Problem sei, dass man über das Infektionsgeschehen angesichts der geringeren Testaktivität keinen ausreichenden Überblick habe.

„Wir haben überhaupt keinen Überblick darüber, wie groß die Immunitätslücke ist in Österreich. Wir haben keine repräsentative Studie über die Durchseuchung der österreichischen Bevölkerung. Wir wissen gar nicht, ob wir überhaupt ein Problem haben oder ob doch wie in England schon 99 Prozent der Menschen schon Antikörper und einen gewissen Schutz vor schweren Verläufen haben“, so von Laer.

Der Empfehlung von Reich, über 65-Jährige, Vulnerable und chronisch Kranke nun bereits zum vierten Mal zu impfen, pflichtet von Laer bei. Vorsichtig optimistisch blickt die Expertin in den Herbst: Ein neuer Impfstoff scheine bessere Antikörper gegen die Fluchtvarianten zu erzeugen, sagte sie mit Blick auf die vom Impfstoffhersteller Moderna vorgestellten ersten Daten zur Wirksamkeit seines angepassten CoV-Impfstoffes.

Allerdings hält es von Laer auch für möglich, dass im Herbst neue Varianten abseits des Omikron-Stammes erwachsen – „wo wir wieder ganz von vorne anfangen“. Derzeit aber sehe es so aus, dass Omikron weltweit dominiert, sagte sie.