Staatssekretärin: Reisen wird empfindlich teurer

Die Inflation macht auch vor der Urlaubskasse nicht halt. Über alle Vertriebskanäle und Herkunftsmärkte hinweg dürften die Preise heuer im Schnitt um zehn bis 15 Prozent erhöht werden, bleibt Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bei der aktuellen Branchenschätzung. Teils werde bereits im Sommer erhöht, teils erst im Herbst. „Im Moment höre ich, dass es kein großes Problem ist, die Preise zu erhöhen, weil die Reiselust da ist“, so die Politikerin und Hoteliere gestern.

„Ich glaube, jeder kennt seine Zielgruppe und wird sich so weit anpassen, dass er seine Klientel nicht überfordert“, so Kraus-Winkler. „Inwieweit sich das auf einen Zweiturlaub auswirkt, weiß man noch nicht – wirkliche Aussagen werden wir erst im November, Dezember machen können.“ Preislich gibt es im internationalen Kontext Spielraum nach oben. „Österreich war eine sehr günstige Destination im europäischen Vergleich.“

Flüge: Sehen Problemwelle aufbauen

Insgesamt könne man für dieses Jahr noch keine Aussage darüber machen, wie es dem heimischen Tourismus geht. Ab April sei es langsam mit den Buchungen hoch gegangen. „Wir haben im Moment einen sehr gut aussehenden Sommer, aber wir haben stark gestiegene Kosten“, erklärte die Staatssekretärin.

„Was ich im Moment nicht abschätzen kann, aber auch kein Geheimnis, sind die Schwierigkeiten bei den Flugstreichungen – wir sehen sich da eine Problemwelle aufbauen und hoffen sehr, dass die das irgendwie bewältigen“, sagte Kraus-Winkler. Auf den Airports herrscht eklatanter Personalmangel. „Die Flughäfen, die mehr Leute in Kurzarbeit hatten, tun sich leichter als jene, die gekündigt haben.“

Doch auch die Hotellerie und die Gastronomie hätten „etliche Herausforderungen für den Sommer“. Hier fehlen Tausende Arbeitskräfte. „Wenn wir hier nicht jetzt an den mittel- und langfristigen Themen arbeiten, werden wir auch in drei Jahren noch Probleme haben“, mahnte die Staatssekretärin.