Timmermans: Bei Energiewende keine Zeit verlieren

EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans will unabhängig von russischen Energieimporten werden. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagte er gestern in der ZIB2. Die Energiewende müsse beschleunigt werden, so Timmermans weiter. Dazu müssten Solar- und Windenergie ausgebaut und die Biomethanerzeugung seitens der Landwirtschaft forciert werden. „Man kann überhaupt kein Datum nennen“, meinte Timmermans zu einem möglichen EU-Beitritt der Ukraine.

Das Land sei noch nicht parat, zudem habe er „großes Verständnis für Bedenken“ wegen einer allzu raschen Aufnahme des kriegsgebeutelten Landes. Am Freitag werde die EU-Kommission entscheiden, ob der Ukraine der Status eines EU-Beitrittskandidaten gewährt werde.

Atomkraft „nicht grün“

„Wir müssen dafür sorgen, dass Putin den Krieg nicht gewinnen kann“, meinte er bezüglich der Russland-Sanktionen. Es sei aber auch essenziell, dass sich Europa etwa durch ein Gasembargo selbst nicht mehr schade, denn sonst drohe eine Spaltung.

Die Atomkraft betreffend gebe es in Europa Befürworter wie Frankreich, aber auch Gegner wie Österreich. Klar sei, dass sie in einer Übergangsphase helfe, Emissionen zu mindern, „grün“ sei diese Energieform aber nicht, betonte Timmermans.

Austrian World Summit in Wiener Hofburg

Morgen wird der EU-Kommissar für Klimaschutz dann bei der sechsten Ausgabe des Austrian World Summit in der Wiener Hofburg teilnehmen. Arnold Schwarzenegger wird wie schon 2020 nur virtuell dabei sein. Das diesjährige Motto lautet „Creating Hope – Inspiring Action“.

Aktivisten und Aktivistinnen von „Fridays for Future“ werfen dem österreichischen Klimagipfel Greenwashing vor. Politischen Akteuren und Akteurinnen werde eine Bühne geboten, einige Nebenaspekte ihrer Arbeit als klimafreundlich darzustellen, „obwohl bekannt ist, dass dieselben Personen und Institutionen im großen Ganzen Klimaschutz seit Jahren oder Jahrzehnten blockieren“, heißt es gegenüber ORF.at.

Als Beispiel nannte die Klimaschutzbewegung die Auszeichnung des Generalsekretärs der Wirtschaftskammer, Karlheinz Kopf, zum Klimaaktionshelden.