Brand in Müllanlage: Schwarze Rauchwolke über Rom

Ein Brand in einer teilweise stillgelegten Abfallbehandlungsanlage in Rom hat in der Nacht auf heute zu einer starken Rauchentwicklung geführt. Feuerwehrleute waren in der Nacht im Einsatz, um die Flammen in einem großen Areal im westlichen Teil Roms zu löschen, berichteten die städtischen Behörden. Der Brand soll in einem Schuppen mit einem Abfallbehandlungsvergaser ausgebrochen sein, der Berichten zufolge seit einiger Zeit inaktiv ist. Es gab keine Verletzten.

Beißender Plastikgeruch verbreitete sich in der Gegend. Die Behörden untersuchten die Luft auf eventuelle Schadstoffe. Die Anrainer wurden aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten. Vermutlich sei Plastik in Brand geraten. Eine schwarze Rauchwolke war von der Entfernung zu sehen. 70 Feuerwehrleute seien im Einsatz, berichteten italienische Medien.

Drastische Probleme bei Müllentsorgung

Der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri warnte, dass der Brand negative Auswirkungen auf die ohnehin problematische Müllentsorgung in der Hauptstadt haben könnte. „Der Brand ist nicht nur ein schwerwiegender Vorfall, sondern stellt auch einen bedeutenden Schaden für das Abfallsammel- und -entsorgungssystem in Rom dar“, sagte Gualtieri.

„Wir arbeiten bereits daran, die in der beschädigten Anlage behandelten Mengen so schnell wie möglich umzulagern und sie anderen Kläranlagen und späteren Abnehmern zuzuführen“, sagte der im Oktober gewählte Stadtchef. Wegen der Probleme bei der Müllentsorgung ist der Bürgermeister bereits wiederholt ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.

Rom ist seit Jahren mit erheblichen Problemen bei der Müllentsorgung belastet. 70.000 Tonnen hatte die Stadt 2017 in der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr bei Zwentendorf (Bezirk Tulln) entsorgt. Daraus wurde Strom für 170.000 Haushalte in der Region und Fernwärme für St. Pölten erzeugt. Die Exporte römischen Mülls nach Österreich wurden Ende 2017 gestoppt.