Österreich meldet Gasreduzierung durch Russland

Nach Deutschland melden auch Österreich und Tschechien reduzierte Gaslieferungen aus Russland. Ein Sprecher des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV sagte, der russische Lieferant Gasprom habe über eine Reduzierung informiert. „Wir werden diese Mengen, sofern aufgrund des geringeren Gasbedarfs überhaupt notwendig, durch Speichermengen und Mengen vom Spotmarkt ersetzen. Die Versorgung unserer Kunden ist derzeit sichergestellt.“

Auch ein Sprecher des tschechischen Versorgers CEZ sagte heute, es gebe Einschränkungen, die mit technischen Problemen zusammenhingen. Gasprom hatte diese Woche bereits zwei Tage lang Gaslieferungen nach Deutschland zurückgefahren und zur Begründung auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gaskompressoren verwiesen.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte daraufhin gesagt, das sei vorgeschoben. Es sei offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben.

Preise steigen

Tatsächlich zogen die Preise an: Der richtungweisende Terminkontrakt zog heute um bis zu 30,5 Prozent auf 148,73 Euro je Megawattstunde an. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge könnten Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ ausgesetzt werden. Dabei wurde erneut auf Probleme mit Reparaturen verwiesen.

Mehrere EU-Länder – darunter eben Österreich, Deutschland und Tschechien – meldeten bereits, dass weniger Gas ankomme. Aktien des Energiekonzerns Uniper, ein großer Importeur russischen Gases, fielen beispielsweise um rund neun Prozent. Die Papiere der OMV fielen am frühen Nachmittag an der Wiener Börse um knapp sechs Prozent.