Putin über Atomwaffen: „Alle sollen wissen, was wir haben“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine von Russland ausgehende Gefahr eines Atomkrieges zurückgewiesen. Sobald man auf Äußerungen ausländischer Politiker reagiere, hieße es sofort, Russland drohe irgendjemandem, sagte Putin gestern beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Dann fügte er hinzu: „Wir bedrohen nichts. Aber alle sollen wissen, was wir haben und was wir gegebenenfalls einsetzen werden, um unsere Souveränität zu schützen.“

Wegen des seit fast vier Monaten andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine machen sich viele Sorgen, dass es im schlimmsten Fall sogar zum Einsatz von Atomwaffen kommen könnte. Moskau weist diese Absicht stets zurück. Russland betont vielmehr immer wieder, dass es – anders als die USA – in seiner Militärdoktrin kein Erstschlagrecht verankert habe.

Krieg „erzwungen und notwendig“

Putin rechtfertigte auch den seit fast vier Monaten andauernden Krieg gegen die Ukraine erneut als alternativlos. „In der aktuellen Situation, vor dem Hintergrund zunehmender Risiken und Bedrohungen für uns, war die Entscheidung Russlands, eine militärische Spezialoperation durchzuführen, (…) erzwungen und notwendig“, sagte Putin am Freitag beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Der Westen habe die Ukraine zuvor „buchstäblich mit seinen Waffen und seinen Militärberatern aufgepumpt“, meinte der Kreml-Chef.

Putin sagte weiter: „Die Entscheidung zielt auf den Schutz unserer Bürger ab und auf den der Bewohner der Volksrepubliken im Donbas, die acht Jahre lang dem Völkermord durch das Kiewer Regime ausgesetzt waren.“ Angesprochen auf Russen, die sich angesichts der Angriffe ihrer Armee im Nachbarland schämten, sagte Putin: „Wissen Sie, es schämen sich diejenigen, die ihr Schicksal und ihr Leben, das Leben ihrer Kinder, nicht mit unserem Land verbinden.“

Mehr dazu im Liveticker