Mali: UNO-Mission will Aufklärung von Massaker unterstützen

Die UNO-Friedensmission in Mali (MINUSMA) will nach einem Massaker an mehr als 130 Zivilistinnen und Zivilisten in der zentralmalischen Region Bandiagara die Aufklärung und die Ermittlung der Täter unterstützen.

In einer in der Nacht auf heute veröffentlichten Stellungnahme verurteilte ein MINUSMA-Sprecher die Attacken am Wochenende als „abscheulich“ und als schwere Verletzung des Völkerrechts. Ein Team der Mission in Mopti habe gestern mit örtlichen Behörden die Tatorte besucht. Auch bei der Versorgung und Rettung Verletzter werde Hilfe geleistet.

Die Regierung des Sahel-Staates hatte die Gesamtzahl der Opfer gestern mit 132 Zivilisten beziffert. Am Samstag und Sonntag war es zu Angriffen auf mehrere Dörfer gekommen.

Politisch äußerst instabil

Die Regierung in Bamako machte Kämpfer einer islamistischen Miliz mit Verbindung zur Terrororganisation al-Kaida für die Attacken verantwortlich. Sie soll nach UNO-Angaben auch für Dutzende Anschläge und Hinterhalte gegen malische Soldaten verantwortlich sein.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im vergangenen Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die enge Beziehungen zu Russland pflegen soll.

Dem Krisenstaat machen seit Jahren islamistische Terrorgruppen zu schaffen. Die Militärjunta hat Wahlen bis Ende März 2024 versprochen.