Weniger Gas: Für Kocher „kein Grund zur Panik“

Die gesunkenen Gaslieferungen aus Russland sind für ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher „kein Grund für Panik“. Der russische Energiekonzern Gasprom liefert seit einigen Tagen etwa um die Hälfte weniger Gas nach Österreich als üblich und hat technische Probleme als Grund angegeben. „Es ist klar, dass es um strategische Spielchen geht zwischen Russland und der EU“, sagte Kocher heute. Man müsse „besonnen agieren“.

Die heimischen Gasspeicher sind aktuell zu rund 40 Prozent gefüllt. Es gebe keine heimischen Unternehmen mit Schwierigkeiten bei den Gaslieferungen, auch sei der Gasdruck in den Leitungen ausreichend, so Kocher. Man werde versuchen, in den nächsten Monaten die Energieleferländer besser zu diversifizieren, um nicht von Russland erpressbar zu sein.

Mellach wird umgerüstet

Die Regierung hat am Wochenende beschlossen, das Verbund-Kraftwerk Mellach in der Steiermark wieder auf den Betrieb mit Steinkohle umzurüsten, damit es im Notfall für ausbleibende Gaslieferungen einspringen kann. Eine Umrüstung des ehemaligen Kohlekraftwerks Dürnrohr ist von Regierungsseite derzeit nicht angedacht.

Das würde um einiges länger dauern als Mellach, sagte der Wirtschaftsminister. Denkbar sei unter anderem, Gaskraftwerke auf Ölbetrieb umzustellen. „Da werden wir sehen, was passiert.“

Kocher: Derzeit kein Gesetz zum Energiesparen

Ein Gesetz zum Energiesparen – wie in Deutschland in Diskussion – sieht Kocher hierzulande „im Moment nicht“. Man werde die Energieberatung ausbauen, um die Energieeinsparpotenziale zu nutzen. „Jeder kann sparen, etwa beim Autofahren oder der Klimaanlage“, appellierte der Wirtschaftsminister an die Unternehmen und die Bevölkerung.