Di Maio verlässt Fünf-Sterne-Bewegung

Italiens Außenminister Luigi Di Maio ist nach Querelen in seiner Partei aus der Fünf-Sterne-Bewegung ausgetreten. „Heute verlassen ich und viele andere Kollegen die Fünf-Sterne-Bewegung. Wir verlassen das, was morgen nicht mehr die erste Kraft im Parlament sein wird“, sagte der 35-Jährige gestern in Rom.

Streit mit Conte

Sein Parteiaustritt folgt auf Streitigkeiten zwischen ihm und dem früheren Ministerpräsidenten und heutigen Sterne-Chef Giuseppe Conte.

So waren sich die beiden Politiker unter anderem über Waffenlieferungen an die Ukraine uneinig. Zwischen Di Maio und Conte herrschte schon länger dicke Luft. Di Maio warf einigen Sterne-Politikern am Dienstag vor, mit ihrer Haltung riskiert zu haben, das Land zu schwächen.

Di Maio gilt als Unterstützer der politischen Linie des parteilosen Regierungschefs Mario Draghi zum Krieg in der Ukraine. Damit machte er sich bei Teilen der Sterne unbeliebt. Conte hingegen forderte zuletzt, keine Waffen mehr in die Ukraine zu liefern und stattdessen auf Diplomatie zu setzen.

Einst selbst an Parteispitze

Di Maio stand ab 2017 fast drei Jahre selbst der Fünf-Sterne-Bewegung vor, bis er im Jänner 2020 seinen Rücktritt bekanntgab. Die oft zerstrittene Anti-Establishment-Partei wurde danach von einem Interimschef geführt, bis Conte im August nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident im Jänner 2021 zum neuen Parteichef gewählt wurde.