Erneut Toter bei Protesten gegen Ecuadors Regierung

Bei den Protesten Tausender Indigener gegen die Regierung in Ecuador ist ein Mensch getötet worden. Ein Angehöriger der Quechua sei gestern in der Ortschaft Puyo „offenbar von einer Tränengasbombe ins Gesicht getroffen“ worden, sagte die Anwältin Lina Maria Espinosa von der Allianz der Menschenrechtsorganisationen der Nachrichtenagentur AFP. Die Proteste insbesondere gegen die hohen Benzinpreise dauern bereits seit neun Tagen an.

Insbesondere in der Hauptstadt Quito kam es während der Demonstrationen zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. In der Nacht auf gestern war bereits ein Mann ums Leben gekommen, als er während der Proteste in eine Schlucht stürzte. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ein.

Zu den Protesten aufgerufen hat die Indigenenorganisation CONAIE. Sie fordert eine Senkung des Kraftstoffpreises und darüber hinaus eine Diskussion über geltende Preiskontrollen für landwirtschaftliche Produkte zulasten der Landwirte sowie über Bergbaukonzessionen, die in indigenen Gebieten vergeben werden.

Präsident Guillermo Lasso hat wegen der anhaltenden Unruhen den Ausnahmezustand für mehrere Provinzen ausgerufen. Heute erklärte er auf Twitter, die Regierung sei bereit zu einem „offenen und respektvollen Dialog mit der CONAIE und anderen zivilen Organisationen“.