Spanien will bei NATO-Gipfel über Südflanke sprechen

Beim NATO-Gipfel in Madrid soll es nach Angaben des Gastgebers Spanien neben dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine auch um Bedrohungen an der Südflanke des Verteidigungsbündnisses gehen. Im neuen strategischen Konzept, das die 30 Mitgliedsstaaten kommende Woche beschließen wollen, werde auch die Lage südlich des Mittelmeers angesprochen, kündigte Außenminister Jose Manuel Albares am Mittwoch in Madrid an. Spanien sieht sich mit Nachbarn in Nordafrika konfrontiert, die untereinander zerstritten sind.

Verteidigungsministerin Margarita Robles betonte, der Krieg in der Ukraine habe auch Auswirkungen auf Länder südlich des Bündnisses wie etwa Somalia, wo nun eine Hungersnot herrsche. Zudem sei Russland in einigen Ländern der Sahel-Zone zunehmend präsent.

Die NATO will in Madrid angesichts des russischen Angriffs eine Botschaft der Geschlossenheit aussenden. Fraglich ist, ob die Türkei ihre Blockade gegen eine Aufnahme Finnlands und Schwedens aufgibt. Als sicher gilt, dass sich die Staats- und Regierungschefs auf eine langfristige Stärkung der Ostflanke verständigen. Das neue Konzept soll die aktuelle Fassung von 2010 ablösen. Damals hatte das Bündnis noch auf „echte strategische Partnerschaft“ mit Russland gesetzt.