BRICS-Gipfel: China und Russland kritisieren Westen

China und Russland haben den BRICS-Gipfel für deutliche Kritik am Westen genutzt. Die BRICS-Länder, zu denen auch Brasilien, Indien und Südafrika gehören, sollten mehr „Verantwortung übernehmen“ und sich für „Gleichheit und Gerechtigkeit“ in der Welt einsetzen, forderte Chinas Präsident Xi Jinping in seiner Eröffnungsrede zum virtuellen Gipfel. „Einseitigen Sanktionen“ müsse man sich entgegenstellen.

Russlands Präsident Wladimir Putin warf dem Westen Egoismus vor und wies der BRICS-Gruppe zudem eine besondere Rolle zu. Die Organisation müsse bei der Schaffung einer „multipolaren Welt“ vorangehen. Anders als die großen Industrienationen (G-7), die am Sonntag in Bayern zu ihrem diesjährigen Gipfel zusammentreffen, haben die BRICS-Mitglieder Kritik an Russland bisher vermieden und die Sanktionen des Westens wiederholt verurteilt.

Indien etwa nimmt in dem Konflikt eine neutrale Haltung ein, weil das Land lange und enge Beziehungen zu Russland hat und ein Großteil seiner Militärausrüstung von dort kommt. Zuletzt hat es genau wie China seine Öleinfuhren aus Russland deutlich erhöht. Auch Brasilien hat sich wegen der negativen Auswirkungen auf Handel und Wirtschaft gegen Sanktionen ausgesprochen. Russland selbst erklärt immer wieder, angesichts der massiven westlichen Sanktionen seine Wirtschaftsbeziehungen mit Partnerländern ausbauen zu wollen.