Konflikt in DR Kongo: 800 Kinder auf Flucht von Familien getrennt

Mehr als 800 Kinder aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo sind in den vergangenen Monaten auf der Flucht vor Kämpfen von ihren Familien getrennt worden. Das hat heute das Internationale Rote Kreuz berichtet. Seit Ende März kommt es im Bezirk Rutshuru in der Unruheprovinz Nord-Kivu zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenmiliz M-23. Die kongolesische Regierung wirft dem Nachbarland Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen.

Seit Beginn der Kämpfe sind rund 1.000 Familien innerhalb Kivus geflohen, während etwa 4.000 Familien Zuflucht im benachbarten Uganda suchten. Doch nicht alle erreichten gemeinsam das Ziel, berichtete das IKRK. „Die Kämpfe haben Panik ausgelöst. Familienmitglieder verloren auf der Flucht den Kontakt zueinander“, sagte Pamela Ongoma, Leiterin des IKRK-Programms für Familienzusammenführung in der Demokratischen Republik Kongo.

Bisher seien in Uganda 716 unbegleitete Kinder registriert worden, 155 konnten in einem Übergangszentrum mit Angehörigen wiedervereint werden. Dabei halfen vor allem kostenlos bereitgestellte Telefonmöglichkeiten auf der Suche nach vermissten Familienmitgliedern. In der DR Kongo seien bisher unbegleitete Kinder identifiziert worden, doch noch immer werden den Angaben zufolge 54 Kinder vermisst, über deren Aufenthaltsort nichts bekannt ist.